Wohnhaus Jordangasse
Umbau eines ehemaligen Amtsgebäudes in ein Wohnhaus
Baukünstlerische Gestaltung der Mietfläche
Die vorgefundene räumliche Situation in der Jordangasse 7A ist gegenwärtig sehr stark von der Stimmung des 80er Jahre Amtsgebäudes und der sehr hohen innerstädtischen Dichte und der damit einhergehenden räumlichen Komplexität geprägt. Unser Ziel ist es, das Potential des Ortes freizulegen, und ein attraktives Stadthaus zu entwickeln. Als Schlüsselkriterium dabei ist zweifelsfrei die bestmögliche Belichtung der Wohnungen anzusehen.
Loggien statt Balkone
Die aktuelle Gebäudegeometrie hat durch die Reserven in der Raumhöhe ein großes Potential. Dies ermöglicht es Loggien mit den dazu benötigten Aufbauten (Wärmedämmung) herzustellen. Durch den Abbruch der Parapete und der Bestandsfenster können so die Mauerlichten optimal für die Belichtung ausgeschöpft werden. Durch den Verzicht auf vorspringende Bauteile/Balkone werden die effektiven Trakttiefen nicht vergrößert. Gleichzeitig wird, das durch die Gebäudegeometrie entstehende, Problem der Einsicht von Balkon zu Wohnung vermieden. Die Gebäudestruktur wird als Sichtschutz aktiviert. Aus gestalterischer Sicht wird das Bestandsgebäude in seiner Struktur „freigelegt“, die Qualität der Lochfassade wird durch den Abbruch der Parapete und der weiter innen liegenden Verglasungen hervorgehoben. Die entstandenen Fassadenöffnungen können aber gleichzeitig von den Bewohnern individuell bespielt werden, ohne den Innenhof mit zusätzlichen Elementen zu belasten.
Vorteile von Loggien:
+ keine zusätzliche Abschattung durch vorspringende Bauteile
+ günstigere Raumtiefe im Sinne der Belichtung
+ keine Einschränkung der Freiräume durch Abstandregeln im Bereich der Grundstücksgrenzen
+ größere Privatheit / keine Probleme mit Einsicht in andere Wohneinheiten
+ keine weiteren Kosten für Balkonkonstruktionen
+ volle Anrechnung des Freiraums auf die Wohnnutzfläche
Auch im Innenraum werden die Loggien zum prägenden räumlichen Element der Wohnungen und heben so den „Charme“ des Amtsgebäudes gänzlich auf.
Konzept Stadthaus mit gemischter Nutzung
Wie auch für die baukünstlerische Gestaltung, ist auch im Sinne der Verwertbarkeit die Belichtungder Räumlichkeiten das entscheidende Kriterium.Nach eingehender Prüfung der Belichtungssituation und den gewonnen Eindrücken im Zuge der Begehung, schlagen wir vor, das Erdgeschoß und das 1. Obergeschoß weiterhin als gewerbliche Flächen zu betreiben.Um dem Anspruch eines Stadthauses mit gemischter Nutzung gerecht zu werden, erscheint die Nutzung der Räumlichkeiten als Kanzlei, Ordination, Agentur und dergleichen ideal. Deshalb schlagen wir vor, den dunklen Gang und die Büroschotts „aufzulösen“ und offene,trotzdem aber gegliederte Büroflächen zu errichten. Um auch in Puncto Ausstattung einen zeitgemäßen Standard anbieten zu können, sollten die Büro´s um neue barrierefreie Nassgruppen und eine Teeküche ergänzt werden. Freiräume sind für die gewerblichen Flächen nicht vorgesehen.In den Geschoßen 2 bis 7 (2. DG) werden ausnahmslos Wohnungen vorgeschlagen. Wie in der Auslobung gefordert, wurde versucht die Räumlichkeiten in 2-Zimmer-Wohnungen umzubauen. Dabei liegt der Fokus auf „echten“ 2-Zimmer-Wohnungen, bestehend aus einem offenen Wohnbereich mit integrierter Küche und Loggien sowie einem separaten Schlaf- und Sanitärbereichen. Durch diese Ausrichtung sind die Wohnungen in unterschiedlichen Lebensphasen bewohnbar bzw. auch für unterschiedliche Ansprüche nutzbar. Der Wohnungsmix wird durch 3 kleinere Wohnungen, die sich aus den schwierigen Bestandsverhältnissen ergeben, sowie um 2 großzügige Dachterrassen-Wohungen ergänzt bzw. komplettiert. Egal ob Singles, Paare, Jungfamilien, Jetsetter oder Geschäftsreisende, das Stadthaus Jordangasse 7A hat so für jeden etwas zu bieten.
Leistungen
Wettbewerbsbeitrag in Kooperation mit Arch. DI Markus Taxer
Auslober
BIG